Kapstadt - the Mother City

Zum zweiten Mal lande ich in der Mother City, wie man Kapstadt hier nennt, weil es die älteste Stadt Südafrikas ist. Ca. 11 Stunden Flug, geradeaus nach unten. D.h. keinen Jetlag, dennoch hundemüde. In Südafrika kann man wunderbar unseren Winter verkürzen, denn die angenehmste Jahreszeit hier ist die unangenehmste oder zumindest kälteste in Mitteleuropa.
Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt begeistert mich wieder. Diese Lage, wow! Links der Tafelberg, das Erkennungszeichen Kapstadts, wie so oft in eine Wolkendecke verpackt. Rechts das Meer, langgezogen in einer riesigen Bucht. Und dazwischen die Häuser der Stadt mit etwa 500.000 Einwohnern. Die Gesamtregion Kapstadts hat allerdings etwa 4,5 – 5 Mio. Bewohner.
In Kapstadt eine Unterkunft zu bekommen ist kein Problem. Eine große Anzahl Hotels und jede Menge B&B‘s, Ferienhäuser und Privatunterkünfte.
Kapstadt ist für uns zwar auch eine feste Station aber im Wesentlichen Ausgangspunkt für unsere weiteren Unternehmungen. Wir gönnen uns erstmal eine Mütze Schlaf.
Am späten Nachmittag werden wir neugierig und wollen uns doch einen ersten Eindruck von der Stadt verschaffen. Anlaufpunkt für die meisten Fremden, so auch für uns, ist die Waterfront. Also richtiger „Victoria & Alfred Waterfront“ nach Queen Victoria und Prinz Alfred, die wesentlich an der Entstehung des Hafenbeckens beteiligt waren. Hier spielt die Musik im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur in dem ein oder anderen Pub am Abend, sondern auch tagsüber auf den Plätzen und Straßen. Bei dem in der Regel schönen Wetter lässt sich toll bummeln. Restaurants, eine riesige Shoppingmall, Riesenrad fahren, einen Kaffee trinken und dabei auf die Boote schauen…
Wir haben den Vorteil an einem Wochenende in Kapstadt zu sein, denn die meisten Farmer- oder auch Neighbourgoods Markets finden an den Wochenenden statt. Jeder der was anzubieten hat, insbesondere die Farmer, bieten hier ihre Waren an und das ganze hat so was von LebensfreudeFest.
In dem Stadtteil Woodstock, auf dem Gelände einer alten Keksfabrik, der Old Biscuit Mill, findet heute so ein Markt statt. Mit einem Uber lassen wir uns in die Albert Road fahren und mir fallen bald die Augen raus. So viel hochwertig und liebevoll zubereitetes und wunderbares Essen habe ich selten auf einem Fleck gesehen. Die ganze Atmosphäre auf dem Gelände ist so toll, dass wir uns sofort wohlfühlen. Ziemlich viele Menschen, aber das gehört dazu. Neben dem überdachten Foodmarket gibt es draußen Livemusik, Geschäfte und Stände mit Handwerk und einfach schönen Dingen. Schlendert man durch die einzelnen Fabrikgebäude wird man so einiges entdecken, so wie ich eine kleine Schokoladenmanufaktur.
Woodstock insgesamt hat sich von einem vernachlässigten Stadtteil in das angesagteste Viertel gemausert. Ständig öffnen neue Cafés, Restaurants und Bars. Und die Kunstszene findet sich hier wieder. Es ist schwer und auch unnötig eine Restaurantempfehlung abzugeben. Es wird gewechselt, erweitert, umgezogen und man kann überall sehr gut essen!
Aus Bequemlichkeit, aber auch aus Sicherheitsgründen benutzen wir die Uber-App. Es gibt genügend Angebot, so dass man nie lange auf das Auto warten muss. Es ist unglaublich günstig, so dass man dem Fahrer ein großzügiges Trinkgeld überlassen kann und jeder rät, wenn es dunkel wird nicht irgendwo entlang zu laufen. Also immer schön mit dem Uber bis vor die Haustür fahren, dann hat man schon einiges zur eigenen Sicherheit getan.
Was, außer immer essen und an der Waterfront bummeln, kann man in Kapstadt noch unternehmen:
Von der Waterfront aus kann man mit dem Boot zur Gefängnisinsel Robben Island übersetzen. Hier saß Nelson Mandela 18 Jahre ein und das nenne ich mal Resilienz, dass er sich nicht hat brechen lassen. Etwa eine halbe Stunde dauert die Überfahrt bis zum Hafen Murray`s Bay, wo die Sightseeing-Tour über die Insel und in das Gefängnis beginnt. Sehr informativ und eindrucksvoll. An der Waterfront, gegenüber der Shoppingmall, befindet sich das Nelson Mandela Gateway. Von dort legen die Schiffe ab.
Für die, die gerne edel shoppen, sei neben dem V&A Waterfront Einkaufszentrum, die Bree Street empfohlen, eine breite Avenue mit teil schönen historischen Häusern links und rechts.
Das Bo-Kaap sieht man fast immer auf einem Bild, wenn es um Kapstadt geht. Es sind die bunten Häuser im gleichnamigen historischen Vorort, der von der Kultur der Kapmalaien geprägt ist, Nachfahren ehemaliger Sklaven aus Indonesien und Malaysia. Diese Herkunft prägt die Küche und wegen der, neben den bunten Häusern, kommen die meisten in diesen Vorort. So viel ist da gar nicht zu sehen, eher hat es da schon die Küche in sich. Hier gibt es authentische kapmalaiische Gerichte. So mit das Bekannteste dürfte Bobotie sein, ein Hackfleischauflauf mit Rosinen und Reis. Essen kann man ihn im Restaurant Biesmiellah, allerdings ohne Wein oder Bier dazu. Die Kapmalaien sind größtenteils muslimisch. Eine Tagestour durch das Bo-Kaap mit Kochvorführung und Workshop kann man hier buchen. …!!! Noch einfügen Und wer das Glück hat am 1. und 2. Januar in Kapstadt zu sein kann sich auf den Cape Minstrel Carnival freuen, wenn sehr viele bunt gekleidete Musiker durch die Straßen des Bo-Kaaps und andere Viertel ziehen.
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